Natur und Leben – reflexive Gedanken
Im folgenden Beitrag möchte ich den Text „Natur und Leben“, den ich in der letzten Lehrveranstaltungseinheit gelesen habe, Revue passieren, die wichtigsten Aussagen und Fakten noch einmal aufgreifen und diese kritisch betrachten. Außerdem möchte ich einige Punkte aufgreifen, die wir in der nachfolgenden Gruppendiskussion zum Text behandelten. Mich hat jede einzelne Seite des Textes mitgenommen, da er brisante Beispiele der Technisierung behandelt und den Eingriff in die Natur durch den Menschen klar veranschaulicht.
Besonders erschreckend fanden wir in der Gruppe das Beispiel der künstlichen Biene, das gleich am Anfang des Textes behandelt wird. Dabei ist die Rede einer Drohne, die von der amerikanischen Handelskette Walmart in Auftrag gegeben wurde. Diese soll die Funktion der Biene als Bestäuber von Pflanzen in der Zukunft ersetzen. Meiner Meinung nach ist das ein deutliches Beispiel für den menschlichen Größenwahn – besonders wenn es um Technisierung und Fortschritt geht. Hierbei ist zu erwähnen, dass Technisierung als solches nicht generell schlecht ist, was das Zeitalter der Industrialisierung im 19. Jahrhundert mit seinen zahlreichen bahnbrechenden Erfindungen gezeigt hat. Jedoch wird mit der technischen Biene eine klare Grenze überschritten. Der Mensch sollte nicht anstreben, die Natur in ihrer Gänze durch Roboter und Maschinen zu ersetzen, sondern sich vielmehr um die Erhaltung unserer wundervollen Umwelt kümmern. Und wie dieses Thema heutzutage diskutiert wird, ist uns vermutlich allen bekannt.
Ein weiteres im Text aufgegriffenes Thema ist die Optimierung und Perfektionierung jeglicher Produktion durch den Menschen. Wie Hühner beispielsweise hochgezüchtet werden und somit entgegen ihrer anatomischen Voraussetzungen wörtlich „designed“ werden ist schlichtweg entsetzlich. Dass der Mensch den Wissensfortschritt in der Genetik auch auf Pflanzen ausweitet, um diese makellos und perfektionistisch an seine Zwecke anzupassen, scheint in weiterer Folge offensichtlich.
Nachhaltigkeit ist ein Begriff, der in den letzten Jahren und Jahrzehnt mehr und mehr an Bedeutung gewonnen hat. Sogar manche Großfirmen springen auf die Dampflok namens Umweltschutz auf, jedoch gibt es ebenso viele – wenn nicht mehr – die auf dieses Verkehrsmittel verzichten und lieber mit ihren Privatautos fahren. Auch auf der Ebene der Individuen gibt es heute unzählige Gegner des Naturschutzes sowie Leugner des Klimawandels. Obwohl alle Anzeichen, die offensichtlich auf diese Katastrophe hinweisen, schon lange publik gemacht werden.
Schließlich könnte das Thema der Gewinnmaximierung von Großkonzernen behandelt werden. Hierbei erwähnt der Text ein sehr gutes Beispiel: Walmart. Dessen Gründerfamilie, die Waltons, seien laut Text „die reichste Familie der USA“. Wenn man sich nun das Motto des Großkonzernes „Always low prices“ anschaut, wird klar, wie die Familie diesen Reichtum akkumuliert hat. Stichworte sind dabei Quantität, Gewinnmaximierung und Verhältnis von Preis und Nachfrage. Dass heutzutage Kleinbetriebe in den meisten Industriebranchen gegenüber den Großkonzernen kaum überlebensfähig sind ist wohl keine Überraschung.
Zusammenfassend fand ich die Fakten im Text höchst erschreckend. Besonders der Aspekt mit der Roboterbiene war mir bisher noch nicht bekannt. In diesem Sinne schließe ich meinen Gedankenfluss mit folgendem Zitat, das stark zur Reflexion anregt und zu den angesprochenen Themen gut passt:
„Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen.“ – Albert Schweitzer (französischer Arzt und Philosoph)