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Kulturelle Vielfalt

Wir leben derzeit in einer Gesellschaft, in der die Vielfalt zwischen Jungen und Mädchen sehr präsent ist, weshalb sie auch in den Klassenzimmern der Schulen eine wichtige Rolle besitzt. Dies lässt uns über die Wichtigkeit der Förderung interkultureller Bildung in den Klassenzimmern nachdenken.

Zuerst müssen wir wissen, was das Konzept der kulturellen Vielfalt für uns bedeutet, sowie die Bedeutung des Wortes Interkulturalität, da dies notwendig ist, um das angesprochene Thema zu verstehen.

Es ist auch wichtig zu wissen, dass die Existenz von Multikulturalität in den Klassenzimmern der Schulen unseres Landes auf das Phänomen der Einwanderung zurückzuführen ist. Die Gründe für die Einreise von Ausländern in unser Land können vielfältig sein: zur Arbeitssuche, alternativ zur Verbesserung, persönliche Bedürfnisse …

Die Rolle des Lehrers in einem Klassenzimmer mit Kindern aus verschiedenen Kulturen ist ein Faktor von großer Bedeutung. Von der frühkindlichen Erziehung an müssen wir tolerante Einstellungen, Werte und Wissen fördern, um ein günstiges Klima im Klassenzimmer zu schaffen. Das Hauptziel dieser Arbeit ist es, den Kindern diese Werte und Kenntnisse sowie den Respekt vor anderen Kulturen, die sich von ihrer eigenen unterscheiden, zu vermitteln. Auf diese Weise werden sie mit der Realität unserer Gesellschaft vertraut, wie ich bereits hervorgehoben habe, und die Kommunikation wird beim Aufbau von Beziehungen mit anderen gefördert.

Für den Lehrer ist es auch wichtig, die erzieherische Rolle der Familie zu kennen, denn für den Erwerb dieses Wissens reicht die Rolle des Lehrers nicht aus, sondern die Familie-Schule-Beziehung ist notwendig.

Die Gemeinschaft ist zum Ziel von Migrationsströmen geworden, was unsere zu einer multikulturellen Gesellschaft macht. Viele Menschen sind von der Notwendigkeit einer Erziehung zu Toleranz, Verständnis und Respekt zwischen Völkern, Gruppen und Individuen überzeugt, die unseren jungen Menschen hilft, in einer immer komplexeren Gesellschaft zu funktionieren, in der die Vielfalt immer offensichtlicher wird.

 

Kulturelle Vielfalt in den Klassenzimmern der frühkindlichen Bildung ist ein bereichernder Faktor für Jungen und Mädchen, wie in der Forschung bewiesen wurde, daher muss die Lehrkraft sie während des gesamten Lehr-Lern-Prozesses berücksichtigen. Als zukünftige Lehrerin glaube ich, dass wir den Kindern die Idee vermitteln müssen, dass der Unterschied keine Ungleichheit ist, sondern dass wir durch das Kennenlernen verschiedener Kulturen andere Sprachen, Bräuche, Traditionen etc. lernen.

Abschließend möchte ich sagen, dass die Lehrer weiterhin daran arbeiten müssen, eine tolerantere Gesellschaft zu schaffen, besonders in der Kindheitsphase, in der Kinder am meisten Wissen aufnehmen, Werte lernen und Erwachsene imitieren. Interkulturelle Bildung muss unsere Schüler darauf vorbereiten, als Bürger in einer einladenden, demokratischen Gesellschaft mit vielen Verschiedenheiten zusammenzuleben, indem sie den Erwerb von Fähigkeiten in verschiedenen, miteinander verbundenen Kulturen ermöglicht. Unsere Gesellschaft wird bereichert, wenn sie mehr und mehr Bürger hat, die in der Lage sind, normal mit Menschen aus anderen Kulturen zu interagieren.




Teaching gender (2)

Es ist wichtig, dass man sich als Lehrer oder Lehrerin über Gender Stereotypen und ihre Konsequenzen im Klaren wird, um Lebensentscheidungen basierend auf dem eigenen Willen treffen zu können. Für Lehrpersonen bedeutet dies, dass sie bei der Führung ihres Unterrichts darauf achten müssen, unvoreingenommen auf ihre Schüler und Schülerinnen zuzugehen. Jeder Mensch hat durch seine eigene Sozialisation bereits unbewusst Erwartungshaltungen und Verhaltensarten erworben, die ihm zwar nicht unbedingt bewusst sind, ihn aber dennoch im Umgang mit den Geschlechtern steuern und leiten.

Aufgabe der Lehrpersonen ist es auch, das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler selbst dahingehend zu erweitern, dass sie erkennen, dass kein Geschlecht besser, beziehungsweise schlechter ist als das andere.

Die Position von Lehrinnen und Lehrern spielt dafür eine zentrale Rolle, da sie geeignet ist, Schülerinnen und Schüler in ihrer Weltanschauung zu beeinflussen. Alleine deshalb müssen sich Lehrpersonen zunehmend ihrer Aufgabe bewusstwerden.  Unterrichtsstunden bieten sich an, den professionellen Blick speziell auf die „Geschlechter“ zu richten und die Schüler und Schülerinnen altersgerecht an das Thema heranzuführen.

Es ist aber ebenso wichtig, den Blick für Unterschiede, die vorhanden sind, zu schärfen und den Unterricht entsprechend an den Bedarf der Schüler und Schülerinnen anzupassen. Ziel soll nicht die sture „Gleichmachung“ der Geschlechter sein, sondern das Erkennen von Geschlechterdifferenzen und dahingehende Minimieren dieser Differenzen durch gezielte Förderung.

Für die Praxis wird immer wieder ein monoedukativer, also geschlechtergetrennter, Unterricht diskutiert, um eine individuelle Förderung der Geschlechter möglich zu machen. Im Großen und Ganzen sieht die Schulforschung aber doch davon ab, da Klassen auch in anderen Aspekten wie etwa Religion, Herkunft und Ethnie, immer heterogener, diverser und gemischter werden und Schüler wie Schülerinnen gerade aus dieser Diversität profitieren können.

Als Möglichkeit zur Reflexion bietet sich für Schüler und Schülerinnen im Unterricht vor allem das Ausprobieren verschiedener Experimente dar, die auf dem Gebiet der Geschlechterforschung bereits stattgefunden haben. Zu wissen, wie man selbst der ein oder anderen Situation gehandelt hätte öffnet einem am ehesten die Augen dahingehend, wie viel eigenes Handeln tatsächlich von Sozialisation abhängt.

Außerdem bietet das Thema viel Gesprächsstoff ohne viel Hintergrundwissen haben zu müssen. Jeder Mensch ist in irgendeiner Form sozialisiert worden, auch im Hinblick auf Geschlecht. Deswegen können Gesprächsrunden, darüber was nach Ansicht der Schüler und Schülerinnen typisch weiblich oder typisch männlich ist, einen guten Einstieg ins Thema darstellen.Durch neue Medien im Unterricht ist es auch möglich, den Schülerinnen und Schülern durch Videos und Filme an das Thema heranzuführen und diese daraufhin mit ihnen zu besprechen und zu reflektieren.

Das Thema der Geschlechtsspezifischen Sozialisation sollte einen hohen Stellenwert haben, da es für jede Schülerin und jeden Schüler von persönlicher Relevanz ist, da es sowohl das eigenen Geschlecht, als auch das, aller Personen, mit denen die Schülerinnen und Schüler zu tun haben und haben werden, anspricht. So können die angehenden Erwachsenen dazu angeregt werden, darüber nachzudenken ob ihre persönlichen geschlechtsspezifischen Präferenzen angeboren sind, oder doch nur sozialisiert sind; zudem werden sie darauf sensibilisiert nicht vorschnell über etwas nicht Genderkonformes zu urteilen.




Doing gender (1)

Mädchen und Buben lernen die für ihre Geschlechter „typischen“ Rollen. Sie suchen sich Hobbys, die zu den von ihnen erwarteten Eigenschaften passen und wählen Berufe, die ihrer Geschlechterrolle entsprechen. So wählt ein Mädchen eher Tanzen und Reiten und ein Bub eher Fußball oder Computerspiele als Hobby aus. Mädchen werden später eher zu Friseurinnen oder Hausfrauen als zu Handwerkerinnen oder Technikerinnen. Für Burschen gilt das Gegenteilige. Die genannten Berufsfelder sind Beispiele für klassisch „geschlechtergetrennte“ Berufe. Wie kommt es aber dazu?

Die Geschlechtsspezifische Sozialisation

Die geschlechtsspezifische Sozialisation soll Antworten darauf liefen, wie solche Unterschiede zwischen den Geschlechtern zustande kommen, um daraus Konsequenzen für die Praxis ziehen zu können.

Unter geschlechtsspezifischer Sozialisation ist jene Art von Sozialisation gemeint, die basierend auf dem spezifischen biologischen Geschlecht die Anpassung des Individuums an von der Gesellschaft vorgegebene typisch weibliche oder typisch männliche Rollen- und Verhaltensanforderungen bewirkt.

Für den Unterricht ist Geschlechtsspezifische Sozialisation deshalb von großer Bedeutung, weil „Doing Gender“, beziehungsweiße im Gegensatz dazu „Undoing Gender“, eine große Rolle in der Schulforschung spielen, wenn es darum geht Geschlechterdifferenzen zu erkennen und abzubauen. So sollte man die Unterschiede zwar bewusst wahrnehmen aber diesen keine Beachtung schenken.

Man weiß, es gibt entscheidende Differenzen zwischen Buben und Mädchen, die auch neurobiologisch erklärbar sind. Man weiß aber auch, dass Vorstellungen von „typisch männlich“ oder „typisch weiblich“ lang überholt sind.

Indirekt werden Mädchen und Buben aufgrund von Genderstereotypen von klein auf in unterschiedliche Richtungen gelenkt. Traditionelle Ideen darüber, was ein Junge, beziehungsweise ein Mädchen tun kann oder tun soll, sind dafür verantwortlich. Diese durchdringen die Gesellschaft und existieren unbewusst in einem jeden Menschen. Sie beeinflussen Mädchen und Buben auch bei der Fächerwahl. Von Mädchen wird beispielsweise erwartet, dass sie gut in Kunst zu sein hätten und von Burschen, dass ihnen Mathematik und wissenschaftliche Fächer lägen.

Umfangreiche Studien zur schulischen Sozialisation im Volkschulbereich zeichnen ein komplexes Bild der Entwicklung von Mädchen und Jungen während der Kindheit. Der Schwerpunkt liegt dabei im Leistungs- und Interessensbereich. Zum Beispiel das sogenannte „Faulpelz-Syndrom“ betrifft vor allem Buben. Sie haben eine höhere Anstrengungsvermeidung und geringeren Pflichteifer. Das Gegenteil gilt für Schülerinnen. Dafür leiden diese unter stärkerer Leistungsängstlichkeit und geringerem Zutrauen.

Das Interesse hat große Bedeutung für das Lernen. Geschlecht ist für das Interesse insofern relevant, als Kinder lernen, was sozial und gesellschaftlich akzeptabel für sie als Mädchen, beziehungsweise als Jungen ist. Doch was kann man als Lehrperson diesbezüglich machen?

 




Einfluss der Familie

„Wie in einem Mikrokosmos spiegeln sich in der Familie von früher Kindheit an kulturelle, ökonomische und normative Lebensbedingungen, die durch den Umgang von Eltern und Kindern miteinander aufgenommen und verarbeitet werden. Die soziale Lebenslage von Vätern und Müttern und insbesondere ihr Bildungsgrad entscheiden über die Vielfalt und Angemessenheit der Entwicklungsimpulse und der Erziehungsstile, die Eltern auf ihre Kinder ausüben.“  (Hurrelmann, 2002, S. 31)

 

Fragt man die Suchmaschine „Google“ nach einer Definition des Wortes Familie, so definiert er diese in zweierlei Hinsicht. Zum einen als eine „aus einem Elternpaar oder einem Elternteil und mindestens einem Kind bestehende Lebensgemeinschaft“, zum anderen als „Gruppe aller miteinander blutsverwandten Personen; Sippe“.

Dies trifft sich mit den Vorstellungen der meisten Menschen. Im alltäglichen Sprachgebrauch hat die Mehrheit der Leute beim Schlagwort „Familie“ ein wohl ein ziemlich klares Bild vor Augen: Vater, Mutter, Kind(er). Tatsächlich allerdings, stellt dieses Familienbild heutzutage nichtmehr unbedingt die Norm dar. Mit der Abkehr vom „Großfamiliendarsein“, Ehe und Tradition ergibt sich oft ein ganz anderes Bild von Familie, das nach einer neuen Definition verlangt.

Im „Wörterbuch der Pädagogik“ von 1977 wird die Familie noch „als dauerhafte Organisierung blutsverwandtschaftlicher beziehungsweise Eltern-Kind-Beziehungen zum Zwecke gemeinschaftlicher Lebens- und Arterhaltung“.

Im „Wörterbuch Erziehungswissenschaft“ von 2006 wird mit Familie jedoch bereits als „das nicht berufsförmige Zusammenleben von über Ehe beziehungsweise Partnerschaft und Verwandtschaft beziehungsweise Nachkommenschaft verbundenen Personen, also eine private Lebensform von Eltern und ihren Kindern“ bezeichnet.

Ein Kinder- und Jugendbericht der Landesregierung Nordrhein-Westfahlen definiert Familien als „Personengemeinschaften innerhalb von Privathaushalten, die im Wesentlichen durch Ehe oder Abstammung beziehungsweise das Sorgerecht miteinander verbunden sind.“

Darunter fallen alle Ehepaare, egal ob mit oder ohne ledige Kinder in einem Haushalt lebend, alleinstehende, ergo alleinerziehende Mütter und Väter, die mit ihren ledigen Kindern im gleichen Haushalt leben, alle nichtehelichen Lebensgemeinschaften mit Kind(ern) sowie geschiedene oder verwitwete Alleinlebende (sogenannte Restfamilien).

Letztere Definition wird dem Faktum Familie im Angesicht der Zeit wohl am ehesten gerecht.

Die Familie hat eine Schlüsselfunktion im Prozess der Sozialisation , vor allem in den ersten Lebensjahren. Einfluss auf die familiale Sozialisation haben dabei die verwendbaren Ressourcen der Erziehungsberechtigten, die Struktur der Familie, die Eltern-Kind-Beziehung, sowie die dadurch in Verknüpfung stehende, gemeinsame Zeit und auch die elterlichen Beispiele und Ansichten. All diese Faktoren beeinflussen den Entstehungs- und Entwicklungsprozess der Persönlichkeit eines Kindes, aber auch der Erziehungsstil von den Eltern.

Eltern können als direkte Lehrer den Kindern Fähigkeiten, Regeln und Strategien direkt beibringen, indem sie diese direkt informieren und beraten.

Sie können als indirekte Sozialisationsinstanzen Informationen und Regeln an die Kinder vermitteln, Verhaltensweisen fördern oder unterbinden, durch ihr eigenes Verhalten als Vorbilder wirken. So zum Beispiel durch Hilfsbereitschaft, Verständnis, Intoleranz oder Aggression

Außerdem können sie als Führungskräfte für Soziales dafür sorgen, dass ihre Kinder mit anderen „nicht familiären“ Menschen in Kontakt kommen. So beispielsweise durch diverse Freizeitgestaltungen wie Feriencamps, etc. Aber sie können die Konfrontation mit Außenstehenden auch vermeiden.




Schulische Inklusion

Inklusion im Klassenzimmer bedeutet, dass alle Menschen, unabhängig von ihren Fähigkeiten, Behinderungen, ihrem sozialen Status oder ihren gesundheitlichen Bedürfnissen, das Recht haben, als wertvolle Mitglieder ihrer Gemeinschaft respektiert und geschätzt zu werden. Inklusion in einer Schule bedeutet, dass jeder Schüler die Möglichkeit hat, in der gleichen Umgebung zu lernen und zu wachsen, zusammen mit anderen Schülern, die vielleicht nicht die gleichen körperlichen oder entwicklungsbedingten Behinderungen haben wie sie.

Im Jahr 1975 wurde ein Gesetz vom Kongress verabschiedet, das „Individuals with Disabilities Education Act“ oder auch IDEA genannt. Dieses Gesetz gab Schülern mit Lernbehinderungen die Möglichkeit, die gleiche öffentliche Bildung zu erhalten wie die allgemeine Bevölkerung. Obwohl alle Schüler die gleiche Chance auf die gleiche Lernumgebung haben, war dies nicht für alle Schüler möglich, und die gleiche Umgebung würde immer noch je nach Schüler unterschiedlich aussehen. Während einige Schüler mit körperlichen/entwicklungsbedingten Behinderungen in traditionelle Klassenzimmer integriert werden können, würden andere einen individuellen Erziehungslehrer haben, der neben dem typischen Lehrer unterrichtet. Wenn ein Schüler mit einer körperlichen oder entwicklungsbedingten Behinderung einen Sonderpädagogen braucht, wenn er in eine normale Klasse integriert wird, werden die Lehrer gemeinsam unterrichten, was auf verschiedene Weise geschehen kann. Entweder assistiert der Regel- oder der Sonderpädagoge dem anderen, oder sie arbeiten zusammen und unterrichten Seite an Seite, was als Parallelunterricht bezeichnet wird. Die Lehrer können sich auch für den Stationsunterricht entscheiden. Bei dieser Art des Unterrichts teilen sich die Lehrer in verschiedene Stationen auf und unterrichten verschiedene Themen an verschiedenen Stationen, während die Schüler hin- und herwechseln. Unabhängig von der Art des Unterrichts, für die sich die Lehrer entscheiden, gibt es positive Effekte, wenn eine gute Zusammenarbeit im Klassenzimmer implementiert wird. Durch die Zusammenarbeit erhalten die Lehrer die Möglichkeit, den Unterricht und die Aktivitäten mit einem Kollegen kreativ zu planen, haben Zugang zu mehr Ressourcen und können mehr Verantwortung übernehmen, als wenn sie nicht gemeinsam unterrichten würden.

Nicht nur die Lehrer profitieren von der Inklusion im Klassenzimmer, sondern auch der Schüler mit der Behinderung. Es gibt Forschungen, die den akademischen Erfolg von Kindern durch Inklusion im Klassenzimmer untersuchen, und sie zeigen eine erfolgreiche Verbesserung. Eine Studie, die im „International Journal of Special Education“ veröffentlicht wurde, fand heraus, dass Kinder mit Autismus in Inklusionsklassen bessere Leistungen erbringen als in ihren typischen Sonderschulklassen. Kinder mit Autismus sind durch signifikante Kommunikations- und soziale Interaktionsprobleme charakterisiert; daher würde die Inklusion im Klassenzimmer ihre Möglichkeiten für soziales Spiel und Interaktion mit Gleichaltrigen erhöhen. Wenn ein autistisches Kind in die sozialen Netzwerke des Klassenzimmers eingebunden ist, ist es in der Lage, ein besseres Verständnis für die sozialen Erwartungen und die Kultur des Klassenzimmers aufzubauen. Dadurch sind sie in der Lage, das gleiche Wissen über die Erwartungen und die Kultur auf den Spielplatz zu übertragen; dies ermöglicht dem Kind, erfolgreicher an der gemeinsamen Beschäftigung teilzunehmen. Typische Gleichaltrige können Kindern mit Autismus auch helfen, sich auf dem Spielplatz zurechtzufinden und sie in mehr Erkundungsspiele einzubeziehen. Die Forschung besagt auch, dass Kinder, die mehr in ihr soziales Netzwerk im Klassenzimmer eingebunden sind, mehr Selbstvertrauen haben und sich wohler fühlen, zur Schule zu gehen, zu lernen und teilzunehmen.

Die Bedeutung der Inklusion im Klassenzimmer scheint allen in der Klasse zu nutzen, auch den anderen Schülern. Es gibt sogar akademische Verbesserungen für beide Gruppen von Schülern, wenn die Inklusion in den Klassenzimmern umgesetzt wird. Traditionelle Schüler sind auch in der Lage zu lernen, wie man mit anderen zusammenarbeitet, die anders sind als sie, sei es körperlich oder entwicklungsmäßig, so dass sie lernen können, andere besser zu akzeptieren und zu verstehen.




Konflikt, Gewalt und Schule

Soziale Konflikte entstehen durch eine Unwissenheit über die Absichten des Gegenübers in Konfliktsituationen. Es kann sogar eine überdauernde Perspektivendivergenz geben. Es gibt weiteres unterschiedliche Faktoren die Konflikte begünstigen können, vor allem in der Schule könnte der Vergleich mit anderen bezüglich des Status und der Privilegien eine Rolle spielen. Der Leistungsdruck ist in vergangen Jahren definitiv stark angestiegen und auch haben Statussymbole wie Markenkleidung bei Jugendlichen eine zentralere Rolle beim sich miteinander vergleichen eingenommen und dies könnte der Grund für das Aufkommen eines Ungerechtigkeitsgefühls sein, welches die Entstehung von Konflikten begünstigt. Heute kommen auch noch die sozialen Medien ins Spiel die dazu beitragen können, dass sich Gewalt nicht nur in der Schule, sondern auch außerhalb der Schule ereignen kann, was zu einer größeren Belastung für die Opfer von Gewalt führt.

Konflikte haben meist einen destruktiven Charakter und werden deshalb oft vermieden. Jedoch stellt dieses Ignorieren von Konflikten ein Problem dar, denn so kann die konstruktive Seite von Konflikten nicht positiv genutzt werden. Im Falle des Impulstextes kommt aber nur der destruktive Charakter von Konflikten vor, und zwar handelt es sich hierbei schon um gewaltvolle Konflikte.

Bei der Bearbeitung von Konflikten sind Patentlösungen nicht angemessen. Welche Intervention sinnvoll ist sollte aufgrund der Phase entschieden werden, in welcher sich der Konflikt befindet, dies lässt einen breiteren Handlungsspielraum für die Person, die die Intervention durchführt.

Ein zentrales Ziel ist es außerdem, die Aggression, welche beide Parteien immer weiter steigern, zu stoppen, um die Möglichkeit für eine konstruktive Bearbeitung des Konflikts herzustellen. Dies kann durch eine positive Veränderung von Wahrnehmung, Einstellungen und Verhalten der Personen, die sich in einem Konflikt befinden, versucht zu erreicht werden.

Man kann davon ausgehen, dass der Schule und damit dem/der Lehrer/in ein bedeutender, wenn ihm/ihr auch oft unbewusster Anteil am Sozialisationsprozess des Jugendlichen zukommt. Wie eine Lehrperson einen Konflikt löst oder auf eine Konfrontation reagiert, kann zum Vorbild für den/die Schüler/in werden. Eine Möglichkeit die Gewalt und Konflikte in Schulen einzudämmen wären Gewaltpräventionskurse. Hier sollten die Schüler/Schülerinnen Informationen darüber bekommen, wie Gewalt entsteht und welche Folgen Gewalt haben kann. Es sollte sich aber nicht nur auf die rein kognitive Wissensvermittlung konzentriert werden, sondern auch affektive Aspekte von Konflikten und Gewalt sollten aufgezeigt werden. Um Konflikte und vor allem die Eskalation in Konflikten vorzubeugen sollte man durch Rollenspiele, im Praxisteil des Kurses, die Kommunikation trainieren und den Schülern/Schülerinnen auch Möglichkeiten aufzeigen, wie sie Konflikte deeskalieren können.

Literatur:

Baros, W.  Konfliktbegriff, Konfliktkomponenten und Konfliktstrategien. & Baros, W. & Jäger, S. (2004). Eskalationsdynamik und Konfliktbearbeitung.




Devianz und Unterricht

Unter abweichendem Verhalten, auch Devianz genannt, versteht man das Verstoßen gegen soziale Normen. Dabei müssen diese Normen konsistent sein und darüber hinaus muss ein gewisser Konsens über die tatsächlichen Erwartungen in einem sozialen Bezugssystem vorhanden sein. Howard Becker beschreibt abweichendes Verhalten, als jenes Verhalten, welches gesellschaftlich als solches definiert wird. Besonders Werte sowie Normen von Jugendlichen werden manchmal als abweichend angesehen. Es gibt auch positives abweichendes Verhalten, zum Beispiel wenn sich eine Person überkonform verhält und das Verhalten bezüglich der erwarteten Normen nicht gefordert ist.

Abweichendes Verhalten entsteht dann, wenn die zwei Ebenen der sozialen Kontrolle nur mehr beschränkt funktionieren. Die erste Ebene stellt die interne Kontrolle dar, hier ist eine gewisse Selbstkontrolle einer Person möglich mithilfe von internalisierten Wertvorstellungen. Die zweite Ebene bezeichnet man als externe Kontrolle und darunter versteht man Reaktionen von anderen Menschen oder auch Gesetze.

Was negativ am abweichenden Verhalten ist, ist das ein soziales Handlungssystem nur dann unbeeinträchtigt funktionieren kann, wenn die Normen beachtet werden. Positive Aspekte sind, dass dadurch die Sichtbarkeit von Verhalten was sich stark an den Normen orientiert erhöht und dadurch auch erstrebenswerter wird, dies bezeichnet man dann als Kontrasteffekt. Des Weiteren können Mitglieder eines Systems, welche normenkonform sind Verstöße dieser Normen besser eindämmen, hierbei spricht man vom Solidaritätseffekt. Folglich kann eine Festigung der Norm stattfinden. Ein weiterer positiver Effekt ist der Ventileffekt, von welchem man spricht, wenn das abweichende Verhalten Ventil für angesammelte Frustration fungiert. Zuletzt kann abweichendes Verhalten präventiv auf ein starres System von Normen wirken.

Bezüglich abweichendem Verhalten in der Schule kann man sagen, dass hier ein gewisses Maß an Abweichung als normal gilt. Verhalten wird im schulischen Kontext dann als abweichend angesehen, wenn ein Schüler gegen die Regeln verstößt.

Man kann es bei der persönlichen Auseinandersetzung mit abweichendem Verhalten im Unterricht versuchen. Im Vordergrund steht dabei die Frage, wie eine Lehrperson in bestimmten Lagen individueller Konfrontation mit dem Fehlverhalten eines Jugendlichen sich zu verhalten hat, um eine Verschlimmerung der Situation und der Lage des Betroffenen zu vermeiden. Darüber hinaus sollen vorbeugend weitere Konfrontationen mit Normen, vor allem Rechtsnormen, vermieden werden. Die Lehrperson sollte diese Probleme aufgreifen und nicht auf die familiäre Situation abschieben, sondern selber darauf reagieren. Abweichendes Verhalten im Unterricht beinhaltet verbale/nonverbale Störungen, Verweigerung der Erledigung von Aufgaben, das nicht- erscheinen im Unterricht etc. Was den Unterricht schlussendlich stört und somit als abweichendes Verhalten gilt wird natürlich von den Lehrpersonen definiert. Besonders bei SchülerInnen, die weniger gute Leistungen zeigen, wird dies durch deviantes Verhalten verstärkt und kann in weiterer Folge zu einer Aussonderung führen.